CD Preview "Silent Deceiver"

Preview von Joachim 'Joe' Brookes | http://www.rocktimes.de | 07. Februar 2010

Musik aus Aachen ist wieder einmal angesagt.
Silent Deceiver hat 2008 ihre erste Platte veröffentlicht und in siebenunddreißig Minuten hat man die Gelegenheit, sich ein auditives Bild vom Quartett zu machen.
Seit 2003 machen die vier Künstler Rockmusik.

Diese ist geprägt von fetzigen Gitarren, treibenden Beats und einer großen Portion Melodie mit entsprechend ausgeprägtem Chorgesang. Neben Dee Dee Dorok, der für die Lead Vocals verantwortlich ist, sind die weiteren drei Musiker für die Backing Vocals zuständig und die sitzen perfekt.
Es rockt gepflegt an allen Ecken und Kanten der Platte. Da man mit zwei Gitarren am Start ist, sorgen die für einen entsprechend fetten Sound. Was man in die allesamt selber komponierten Songs gepackt hat ist hörenswert.
Alle Tracks versprühen beim Hören gute Laune und man merkt, dass die Bandmitglieder nicht erst seit Kurzem musizieren.

Nach einem sphärischen "Intro" zeigt schon der erste Track, mit welchen Qualitäten Silent Deceiver seine Aufwartung macht.
Doroks raue Stimme passt sehr gut zum Rock der Band und schon mit dem ersten Refrain verdeutlicht man, wie die den zum Teil harten Rock in eine melodische Richtung buxieren.
Gleich danach wandelt sich das musikalische Blatt und die Gruppe serviert eine erste Ballade. Hier ist der Chorus schon hymnisch und nicht von schlechten Eltern. Mit differenziertem Drumming führt Stevie Brass die Band durch den Song. Hört sich richtig gut an und mit den ersten beiden Tracks schürt Silent Deceiver die Neugierde auf mehr.

Die Gitarren treiben es ordentlich vielfältig.
Man wartet mit einem Füllhorn an Sounds auf und wenn straight gerockt wird, wie in "Get Up" macht das dem Songnamen alle Ehre. Die E-Gitarrensoli sind die weiteren Feinheiten in den Kompositionen und wenn die Band in ihren Informationen schreibt, dass sie sich »als "Antipol" zu den sich immer mehr vermehrenden gecasteten Sängern und Musikern sowie zu Coverbands, die mit Gefühlsfakes finanziell und emotional absahnen wollen« versteht, dann kann die Gruppe mit ihrer eigenen Musik keine deutlichere Sprache sprechen.

Facettenreiche Lieder machen die Runde und einerseits schneiden die fetzigen Gitarren zum Teil Brot in Scheiben. Andererseits können die Sechssaiter auch sanft wie ein Lamm aufspielen. In "On The Street" machen die sogar im bekannten Twin-Sound, den man aus dem Southern Rock kennt.
Nach einigen Krachern ist mit "Love Will Light My Way" abermals eine Ballade angesagt. Anders als der erste Slowsong kommt diese etwas längere Nummer aus den Lautsprechern. Das Hymnische wechselt vom Gesang zu den Gitarren hin und her. Ohne Probleme macht Dorok auch vor höheren Tonlagen nicht Halt.

Mit "Really Hard" geleitet man den Hörer auf die Überholspur des Highways und hier dreht Frank Le Gov seinen Tieftöner richtig auf.
Messerscharfe Riffs begleiten Doroks nun richtig bissige Stimme in "Silent Deceiver". Hölle, da ist richtig was los! Das vom Schlagzeug dominierte Zwischenspiel trifft ins Zentrum des Rockherzens. Knackige Riffs und ein irres Gitarrensolo, wie sie im Hard Rock zu finden sind, pflastern den Weg, der leider schon zum Ende der Platte führt.
"Walk The Line" fasst alle Attribute von Silent Deceiver zusammen und die sind nicht ohne.
Melodischer Rock mit vielen Verästelungen bietet die erste Platte der Gruppe aus Aachen. Bei diesen Studioaufnahmen kann man sich gut vorstellen, dass nicht nur auf der Bühne die Post abgeht.


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